„In den Katastrophengebieten fehlt es an allem. In Syrien ist die Lage besonders prekär: Es gibt kaum Zugang zu Wasser, die sanitäre Lage ist katastrophal und die medizinische Versorgung kaum vorhanden. Die Unterstützung muss weitergehen und darf nicht ins Stocken geraten. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und nachhaltig helfen“, fasst Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes, die Situation zusammen.
„Seit 2014 engagiert sich der Samariterbund in der Region, um vor Ort syrische Flüchtlinge durch Nothilfe-Projekte zu unterstützen. Daher wissen wir auch jetzt ganz genau, wo wir ansetzen müssen“, erklärt Samariterbund-Geschäftsführer Andreas Balog und verweist unter anderem auf die enge Zusammenarbeit mit ADRA Syria. „Unser weitläufiges Netzwerk können wir jetzt nutzen, um schnell und unbürokratisch humanitäre Hilfe zu leisten.“ Dringend benötigt werden, neben Trinkwasser und Nahrungsmitteln, Decken, Hygiene-Kits und Babywindeln. Wasser wird in Flaschen verteilt, da es kaum Zugang zu reinem Trinkwasser gibt. Auch Waschgelegenheiten sind nur spärlich vorhanden.
In den Provinzen Latakia und Aleppo verteilten die Helfer:innen tausende Fertiggerichte an unterstandslose Personen in Notquartieren, dazu kamen einige hundert Essenspakete mit haltbaren Nahrungsmitteln, die rund fünf Tage für eine Familie mit Kochmöglichkeit reichen. Der Samariterbund und ADRA Syria werden daher weiterhin in den Bereichen Nahrungsmittelsicherheit und Sanitärversorgung Projekte vor Ort umsetzen. In Hama wurden darüber hinaus vom lokalen Partner zusätzliche Notbetten organisiert. Alle Soforthilfemaßen für die Bevölkerung führen der Samariterbund und ADRA Syria in engmaschiger Abstimmung mit den Behörden von Aleppo durch.
Vier Lebendrettungen von gemeinsamem MUSAR-Team
In der Türkei war bereits kurz nach dem Erdbeben ein fünfköpfiges Expert:innen-Team der internationalen Katastrophenhilfeeinheit SA-RRT (Samaritan Austria – Rapid Response Team) des Samariterbundes mit drei speziell ausgebildeten Trümmersuchhunden im Einsatz. Gemeinsam mit der SARUV (Search and Rescue Unit Vorarlberg) wurde ein gemeinsames „Medium Urban Search and Rescue“-Team (MUSAR) aus 32 Personen gebildet. Eine Woche lang waren die Rettungskräfte vor Ort und arbeiteten unter Hochdruck in Zwölf-Stunden-Schichten. Mit vereinten Kräften gelangen vier Lebendrettungen, darunter ein 15-jähriges Mädchen, das rund 110 Stunden unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses lag.
Weiterhin dringend Hilfe notwendig
Die Folgen des verheerenden Erdbebens sind immer noch nicht abzusehen. Umso wichtiger ist es, weiterhin aktive Unterstützung vor Ort zu leisten. „Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig grenzüberschreitende Hilfe und Solidarität sind. Dank seines umfassenden Netzwerkes beweist der Samariterbund auch hier, dass er ein starker Partner in puncto humanitärer Hilfe ist. Auf den Samariterbund ist somit stets Verlass“, so Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller abschließend.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende:
Online: www.samariterbund.net/spende-katastrophenhilfe
Spendenkonto:Arbeiter-Samariter-Bund ÖsterreichsIBAN: AT04 1200 0513 8891 4144BIC: BKAUATWWKennwort: „Türkei/Syrien“
Der Beitrag Samariterbund nach Erdbeben in der Türkei und in Syrien: „Weiterhin dringend Hilfe notwendig!“ erschien zuerst auf Brandaktuell – Nachrichten aus allen Bereichen.