Der Europäische Rechnungshof (ERH) will die EU-Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) prüfen. Das teilte der ERH heute in einer Aussendung mit. „Die Prüfung wird sich auf die Wirksamkeit der Konzeptions- und Umsetzungselemente der KI-Pläne der Kommission und der zugrunde liegenden Finanz- und Koordinierungsmaßnahmen für den Zeitraum von 2018 bis 2023 konzentrieren“, heißt es.
Weiters soll untersucht werden, ob dabei die strategische Bedeutung der KI und die potenziellen Risiken für die Sicherheit berücksichtigt werden. Die EU drohe im technologischen Wettlauf „den Anschluss zu verlieren“, heißt es weiter. Der ERH zitiert Schätzungen, wonach der in KI investierte Betrag in der EU nur halb so hoch sei wie jener in den USA.
Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen in der EU (acht Prozent) nutzte im Jahr 2021 KI, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den EU-Ländern gab. Dänemark steht im Ranking an der Spitze: Dort nutzte fast jedes vierte Unternehmen KI. Österreich lag mit neun Prozent etwas über dem EU-Schnitt. In Rumänien setzte gerade einmal ein Prozent der Unternehmen KI ein.
„Für EU steht zu viel auf dem Spiel“
„Für die Wettbewerbsfähigkeit der EU steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir es uns leisten könnten, auf diesem Gebiet zu scheitern“, so Mihails Kozlovs, das für die Prüfung zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. Der Prüfbericht soll in einem Jahr vorliegen.
Für den Bereich plante die EU zwischen 2014 und 2027 fast zehn Mrd. Euro aus ihrem Budget ein. Außerdem soll zumindest ein Fünftel der 724 Mrd. Euro aus dem CoV-Wiederaufbaufonds für die Finanzierung des digitalen Wandels in der EU genutzt werden.
Schließlich sollen auch öffentliche und private Investitionen mobilisiert werden. Das soll mit Hilfe einer EU-Haushaltsgarantie in Höhe von 6,6 Mrd. Euro im Rahmen des Fonds „InvestEU“ geschehen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Investitionen in KI bis 2030 auf 20 Mrd. Euro pro Jahr zu steigern.
Debatten über geplantes KI-Gesetz
Für Debatten sorgt infolge des Hypes um den Chatbot ChatGPT auch ein geplantes EU-Gesetz zur Regulierung der KI. Während die einen ein Zuviel an Regulierung fürchten, warnen die anderen vor einer zu löchrigen Gesetzgebung.
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kale, ORF.at, aus Brüssel
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